"Glück auf. Glück auf. Der Steiger kommt.
Und er hat sein helles Licht bei der Nacht..."
Bergmännisches Leben
Alle kommt vom Berge her
Vom Bergbau zur Volkskunst
"Alles kommt vom Berge her" - dieser Ausspruch beschreibt das Leben und die Geschichte des Erzgebirges wohl am treffendsten. Das Erzgebirge bekam seinen Namen aufgrund der reichen Erzvorräte, die tief unter den dunklen Wäldern lagerten. Zinn, Eisenerz und vor allem das edle Silber führten zu einem regen Erzabbau, der vielen Menschen Arbeit und den sächsischen Landesfürsten großen Reichtum brachte. Es entstanden prächtige Bergstädte wie Annaberg, Freiberg oder Schwarzenberg, die noch heute zu den schönsten Städten des Erzgebirges zählen.
Die Bergleute, die die wertvollen Erze aus dem Stollen ans Tageslicht brachten, hatten von diesem Reichtum nicht viel. Sie mussten hart arbeiten und führten ein einfaches, aber meist erfülltes Leben. Mit ihren bergmännischen Traditionen gaben sie dem Erzgebirge sein unverwechselbares Gesicht, das diesen Landstrich noch heute so einmalig macht.
Die Bergleute stellten für sich selbst und als Nebenerwerb hölzerne Gegenstände her. Mit dem Rückgand des Bergbaus entwichelte sich dieser Zuverdienst zum zum Haupteinkommen. Die Erzgebirgische Volkskunst war geboren.
Traditionelle Mettenschicht untertage
Bergparaden gehören zu jedem Weihnachtsmarkt
Entstanden ist diese Tradition im sächsischen Erzgebirge. Sie wurde und wird im Laufe der Jahrhunderte unterschiedlich durchgeführt. Man löste die Tracht der Berg- und Hüttenleute durch ein Berghabit ab, die oft verändert wurde. Mit der Einführung der Rangklassen, der Revierfarben und anderer Vorschriften nahm die Bekleidung der sächsischen Berg- und Hüttenleute ab 1768 einen uniformartigen Charakter an und wurde ab dieser Zeit als Uniform bezeichnet. Aufbau, Marschfolge und Anlass sowie die Anzahl der Teilnehmer waren und sind unterschiedlich und bewegte sich zwischen 100 und 3000 teilnehmenden Personen, die sich aus Bergbau, Hüttenwesen oder auch beiden rekrutierten.
Eingang fand die Bergparade auch in die Kunst, wo Gemälde, Schnitzereien und Gussarbeiten mit deren Motiven gestaltet wurden.
Quelle: Bergparaden und Bergaufzüge in Sachsen. Deutsche Unesco-Kommission, abgerufen am 27. Februar 2017.
Hier findet Ihr die Termine für Bergparaden im Erzgebirge:
Engel und Bergmann
Geschnitzte Einzelfiguren, heute ein Symbol der erzgebirgischen Weihnachtskunst, haben sich wohl erst recht spät verbreitet. Mitte des 19. Jahrhunderts erscheinen erste schriftliche Erwähnungen, z. B. schreibt E. W. Richter von „hölzernen Steigern“, die am Heiligabend zur Freude der Familie aufgestellt wurden. (Beschreibung des Königreichs Sachsen. Band 1. J. G. Engelhardt, Freiberg 1846 )
Es sind nur wenige Figuren aus dieser Zeit vorhanden, die als Hervorbringung von naiver Volkskunst eine recht starre Formgebung zeigen: einen klaren symmetrischen Aufbau, wenig Detailreichtum. Arme und Füße sind häufig angefügt, zum Teil auch als Modelliermasse geformt. Die Tracht wurde in Form von Knöpfen und Borten aus Pappe angesetzt.
Eine Pyramide von 1870 im Schneeberger Museum für bergmännische Volkskunst zeigt Bergleute als Lichterfiguren, die die Vertreter der verschiedenen bergmännischen Tätigkeiten darstellen.
Als gegen Ende des 19. Jahrhunderts in zahlreichen erzgebirgischen Orten Schnitzervereinigungen gegründet wurden, entstanden im gemeinschaftlichen Schaffen zahlreiche geschnitzte Bergmänner als Lichterträger. Figuren aus dieser Zeit zeigen z. T. sehr detailreich, wie die Bergleute in ihren verschiedenen Tätigkeiten und Hierarchiestufen wie Bergjunge, Berggesell – Knecht –, Häuer und Steiger gekleidet waren, wo das nötige Arbeitsgerät an der Kleidung befestigt war oder getragen wurde, und sie zeigen zumindest ausschnittsweise, wie sich das Berufs- bzw. Festhabit entwickelt hat.
Besonders das Geleucht ist für die Entwicklung des Lichterbergmanns wichtig – das Licht war unverzichtbar für die Arbeit Untertage. Als Grubenlicht dienten erst Holzspäne, Talglichter oder Öllampen, später dann Froschlampen; ab dem 18. Jahrhundert dann die Blendlaterne (Blende), die man auch an vielen Schnitzarbeiten finden kann.
Ein unvergessliches Erlebniss - Schaubergwerke in Sachsen
Neubeschert-Glück-Stollen | Altenberg | Neben der historischen Erzwäsche kann im Bergbaumuseum Altenberg der Neubeschert-Glück-Stollen besichtigt werden, ein Erkundungsstollen auf Zinn aus dem 19. Jahrhundert am Rand der Altenberger Pinge. | Lage | ![]() |
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Besucherbergwerk Vereinigt Zwitterfeld zu Zinnwald |
Altenberg, OT Zinnwald |
historisches Zinnbergwerk; Befahrung des Tiefen-Bünau-Stollns | Lage | ![]() |
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Im Gößner | Annaberg-Buchholz | Silberbergwerk aus der Zeit um 1500 im Erzgebirgsmuseum | Lage | ![]() |
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Erlebnisbergwerk Dorothea-Stolln |
Annaberg-Buchholz, OT Cunersdorf |
ehemaliger Abbau von Silber, Kobalt-, Kupfer- und Nickelerzen sowie Pechblende; die Befahrung des Abschnitts Himmlisch Heer beinhaltet eine 1,5-stündige Bootsfahrt | Lage | ![]() |
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Besucherbergwerk Markus-Röhling-Stolln |
Annaberg-Buchholz, OT Frohnau |
Darstellung des Silber- und Kobaltbergbaus von 1500 bis 1857, untertägiges funktionstüchtiges 9m-Wasserrad (Nachbau) | Lage | ![]() |
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Besucherbergwerk Fundgrube St. Briccius |
Annaberg-Buchholz, OT Geyersdorf |
Darstellung des Bergbaus auf silberhaltige Kupfererze in den Gesteinen der Annaberger Gneiskuppel am Osthang des Pöhlbergs | Lage | ||
Vestenburger oder Irrgänger Stolln | Aue | Zinn | Lage | ![]() |
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Besucherbergwerk Reichenbach-Stolln (Kuttenzeche oder auch Kuttenbergwerk Lößnitz) | Lößnitz | Bergbau zwischen 1500 und 1927 auf Silber, Bleiglanz und Arsenkies | Lage | ![]() |
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Besucherbergwerk Marie-Louise-Stolln |
Bad Gottleuba-Berggießhübel, OT Berggießhübel |
Magneteisenerz, Kupfererze; Gesundheitseinfahrten zum Ruhestollen | Lage | ![]() |
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Besucherbergwerk Bad Schlema (Lehrstollen am Silberbach) | Bad Schlema | Sohlenbefahrung des Marx-Semler-Stollns über den sanierten Schacht 15IIb im ehemaligen Grubenfeld Wismut Objekt 02; Darstellung des Silber- und Uranbergbaus im Schlemaer Revier | Lage | ![]() |
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Schauanlage Bartholomäusschacht |
Brand-Erbisdorf, OT Erbisdorf |
bedeutende Silbergrube des südlichen Freiberger Bergreviers, Schacht bis in 25 m Teufe zu befahren | Lage | ![]() |
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Besucherbergwerk St. Christoph | Breitenbrunn | ehemaliger Abbau von Magneteisenerz, Zinnstein und Sulfiden | Lage | ||
Besucherstolln Oberer Rother Adler |
Breitenbrunn, OT Rittersgrün |
bedeutendes Bergwerk auf Roteisenstein aus dem 19. Jahrhundert | Lage | ![]() |
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Besucherstolln Fuchsloch, auch Fuchsstolln |
Breitenbrunn, OT Rittersgrün |
mittelalterlicher, geschlägelter Stolln | Lage | ![]() |
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Besucherbergwerk Felsendome Rabenstein | Chemnitz | ehemaliger Teil des Rabensteiner Marmorkomplexes; 700 Meter lange Befahrung zu Fuß zum Domsaal und Marmorsaal; grüne Grotte mit Bergsee ist Eingang zum Höhlentauchen | Lage | ||
Besucherbergwerk Fortuna-Stolln |
Deutschneudorf, OT Deutschkatharinenberg |
bekannt für die verdeckten Transporte am Ende des Zweiten Weltkriegs und die anschließenden massiven Verfüllungen; historische Kupfer- und Silbergrube; Dokumentation über das verschollene Bernsteinzimmer; funktionstüchtige Kolbendampfmaschine (1922) | Lage | ||
Besucherbergwerk Gewerkschaft Aurora Erbstolln | Dorfhain | Haspelschachtanlage, Firsten- und Stroßenbaue; ehemaliger Abbau von silberhaltigem Blei- und Kupfererz, Baryt und Fluorit | Lage | ||
Zinngrube Ehrenfriedersdorf | Ehrenfriedersdorf | Besucherbergwerk und Mineralogisches Museum, Edelsteinschleiferei, Darstellung der 750-jährigen Geschichte des Zinn- und Silberbergbaus, untertägiges funktionstüchtiges 4m-Wasserrad mit Pumpe (Nachbau) | Lage | ||
Besucherbergwerk Freiberg Reiche Zeche | Freiberg | Silber, später Blei, Zink; obertägige Ausstellung in der Grube Alte Elisabeth, untertägige Führungen in der benachbarten Reichen Zeche; Lehr- und Forschungsbergwerk | Lage | ![]() |
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Schaubergwerk Herkules Frisch Glück |
Grünhain-Beierfeld, OT Waschleithe |
älteste Schaubergwerk Sachsens; Darstellung des Abbaus von Eisenerz, Kupfer-, Schwefel- und Arsenkies, Zinkblende, Bleiglanz, Silber und Marmor; kleiner und großer Marmorsaal, unterirdischer See | Lage | ||
Besucherbergwerk St. Lampertus-Schacht |
Hohenstein-Ernstthal, OT Ernstthal |
gold- und silberhaltiger Arsenkies; ehemals Sachsens ergiebigstes Goldbergwerk, umfangreiche Anlagen, Befahrung über 14 Fahrten | Lage | ![]() |
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Lehr- und Schaubergwerk Frisch Glück „Glöckl“ | Johanngeorgenstadt | Darstellung des Silber-, Wismut und Uranbergbaus | Lage | ![]() |
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Besucherbergwerk Andreas-Gegentrum-Stolln |
Jöhstadt, OT Steinbach |
Darstellung des Silber- und Kobaltbergbaus; Winterquartier verschiedener Fledermausarten | Lage | ![]() |
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Besucherbergwerk Stollnsystem „Am Graben“ | Kirchberg | Eisen, umfangreiches Stollnsystem | Lage | ![]() |
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Altes Kalkbergwerk Miltitz |
Klipphausen, OT Miltitz |
Ehemaliger Kalkstein- und Marmorabbau; beinhaltet Befahrung des Adolf-von-Heynitz-Stollns; diente 1944 bis Frühjahr 1945 als Verlagerungsobjekt für eine Benzinfabrik, wo KZ-Häftlinge unter unmenschlichen Bedingungen arbeiten mussten, von denen 17 ums Leben kamen. | Lage | ||
Vereinsbergwerk Engländerstolln |
Langenweißbach, OT Weißbach |
Suchstollen auf Wolframit, 1944 von britischen Kriegsgefangenen aufgefahren, mit angeschnittenem und teilweise befahrbaren Altbergbau (auf Silber) der mittelalterlichen Martin-Römer-Grube(n), angeschlossener Bergbaulehrpfad im Areal des wüsten Bergbaugebietes Hohenforst/Fürstenberg | Lage | ![]() |
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Technisches Museum Kalkwerk Lengefeld | Lengefeld | Ehemaliger Abbau von Dolomitmarmor; die Exkursion der Knappschaft umfasst einen Rundgang um den alten Tagebau und die Einfahrt in den Wasserabführungsstolln. | Lage | ![]() |
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Besucherbergwerk Wismutstolln und Alte Silberfundgrube Hülfe des Herrn am Erzberge zu Biensdorf |
Lichtenau, OT Merzdorf |
mittelalterlicher Silbererzbergbau, 1950 Erkundungsobjekt der SAG Wismut auf Uranerze | Lage | ![]() |
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Besucherbergwerk Trau auf Gott-Erbstolln | Lichtenberg | Erbstolln für den Silberbergbau, zahlreiche Markscheiderzeichen | Lage | ![]() |
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Besucherbergwerk St. Anna Fundgrube |
Limbach-Oberfrohna, OT Herrnsdorf (zu Wolkenburg-Kaufungen) |
mittelalterlicher Kupfer-, Blei- und Silbererzbergbau, im Wolkenburger Revier | Lage | ![]() |
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Besucherbergwerk Segen Gottes Erbstolln |
Limbach-Oberfrohna, OT Uhlsdorf (zu Wolkenburg-Kaufungen) |
mittelalterlicher Kupfer-, Blei- und Silbererzbergbau, im Wolkenburger Revier, seit 2000 nur noch auf Anfrage beim Verein der St. Anna-Fundgrube befahrbar | Lage | ||
Besucherbergwerk "Gläserstolln" | Marienberg, im Hüttengrund | mit Weißtaubner Stolln | |||
Rudolphschacht |
Marienberg, OT Lauta |
Schacht am Pferdegöpel bis in 20 m Tiefe befahrbar | Lage | ![]() |
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Schaubergwerk (Tiefer)Molchner Stolln |
Marienberg, OT Pobershau |
historische Zinn- und Silbergrube | Lage | ![]() |
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Besucherbergwerk Grube Tannenberg |
Muldenhammer, OT Tannenbergsthal |
historisches Zinnbergwerk | Lage | ![]() |
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Bergbaumuseum Oelsnitz/Erzgebirge (Karl-Liebknecht-Schacht) | Oelsnitz | ausgewählte Stätte in der Liste zum UNESCO-Welterbe Montanregion Erzgebirge; ehemalige Tagesanlagen des VEB Steinkohlenwerks Karl Liebknecht bzw. später VEB Steinkohlenwerk Oelsnitz/Erzgeb. wo Adolf Hennecke 1948 im Karl-Liebknecht-Schacht seine Hochleistungsschicht fuhr; 400 Meter lange Strecken mit Fördermaschinen und Abbaugerät, größte noch funktionierende Zwillings-Dampffördermaschine Sachsens | Lage | ![]() |
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Besucherbergwerk Gnade Gottes Erbstollen | Olbernhau | historischer Buntmetallbergbau für die Saigerhütte Grünthal | Lage | ||
Alaunbergwerk Ewiges Leben | Plauen | Alaunschiefer-Abbau zwischen 1542 und 1846 | Lage | ||
Besucherbergwerk Alaunwerk Mühlwand |
Limbach im Vogtland, OT Mühlwand |
Alaunschiefer-Abbau zwischen 1691 und 1827, farbenprächtige Stollen mit Tropfsteinen und Sintergebilden | Lage | ![]() |
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Besucherbergwerk Alte Hoffnung Erbstolln |
Rossau, OT Schönborn-Dreiwerden |
Historische Blei-, Kupfer- und Silbergrube; Einfahrt mit Boot | Lage | ||
Besucherbergwerk Grüner Zweig samt Gnade Gottes Stolln | Schlettau | Silberbergbau um 1500, mit Kunstradstube und Kunstschächten | Lage | ||
Besucherbergwerk Fundgrube Weißer Hirsch | Schneeberg, OT Neustädtl | Darstellung des Silber-, Kobalt-, Wismut und Nickelbergbaus im Kunst- und Treibeschacht der Fundgrube Weißer Hirsch, Schacht 3 der SDAG Wismut im ehemaligen Grubenfeld Wismut Objekt 03; Dokumentation des Uranbergbaus im Schneeberger Revier, die Aufschlagrösche der Grube kann bis zum Turbinenschacht besichtigt werden[2] | Lage | ![]() |
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Fundgrube Wolfgang Maßen | Schneeberg, OT Wolfgangmaßen | Silber, Kobalt; untertägige Pochradstube des übertägigen Pochwerkhauses kann zu besonderen Terminen besichtigt werden[3] | Lage | ![]() |
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Fundgrube und Erbstollen Morgenstern (Besucherbergwerk Luchsbachtal Pöhla) |
Schwarzenberg, OT Pöhla |
Zinn, Eisen, Silber, Wolfram; mittelalterlicher Bergbau aus dem 15. Jahrhundert, fluoreszierendes Wolframerz | Lage | ||
Besucherbergwerk Zinnkammern Pöhla-Tellerhäuser |
Schwarzenberg, OT Pöhla |
Zinn- und Urangrube; 3000 Meter Befahrung zur Lagerstätte „Hämmerlein“, Darstellung des Wismutbergbaus (Bohrarbeiten, Ladearbeiten, Bohr- und Zündschema im Horizontalvortrieb, Firstenstoßbau mit Befahrung des Abbaublocks, Streckenausbau) | Lage | ![]() |
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Segen Gottes Erbstolln Seiffen | Seiffen | Betreiber ist die Gemeinde Kurort Seiffen/Bürgermeisteramt | |||
Besucherbergwerk Segen Gottes Erbstollen |
Striegistal, OT Gersdorf |
eine der ältesten Silbergruben Sachsens. Zwei originale Wassersäulenmaschinen sind Teil der zweistündigen Führung. | Lage | ||
Wille Gottes Stolln | Thalheim | Arsenkies | Lage | ||
Besucherbergwerk "Am Steghaus" | Zschopau | Nebengrube der „Heilige-Dreifaltigkeits-Fundgrube“, die silberhaltigen Bleiglanz abbaute | Lage | ||
Quelle: Wikipedia 2022